Der Nepomuk erstrahlt in neuem Glanz
Trotz herbstlic hem Regenwetter konnte der Mitvorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Dorfprozelten, Wolfgang Heim, ca. 50 Besucher, mit Sekt und Partygebäck zur Segnung der restaurierten Nepomukstatue begrüßen.
Er freute sich, dass der Verein diese erhebliche finanzielle Leistung dank der großzügigen Förderung durch das Regionalbudget der Allianz Südspessart stemmen konnte und ging anschließend auf die Bedeutung des Brückenheiligen ein, dessen Bildnis durch häufig auftretende Hochwasser in vielen Gemeinden als Schutzheiliger verehrt wird. Nepomuk wurde im Jahre 1393 von König Wenzel I in Prag von der Karlsbrücke gestürzt und 1729 heiliggesprochen. Ob eine am Sockel eingeschlagene Jahreszahl 1616 für die Aufstellung zutreffend ist, ist zumindest zweifelhaft, ein früherer Restaurator hielt etwa 1750 für wahrscheinlicher. Es handelt sich auf jeden Fall um eine sehr frühe Aufstellung und Verehrung des Brückenheiligen, der vor Hochwasser schützen soll. Ein schweres Unwetter in Dorfprozelten im Jahre 1862 hatte die Brücke schwer beschädigt, die Figur stürzte über die Brüstung und blieb bis auf einen Armbruch heil. Er konnte sich also auch selbst beschützen und kann dies für die Zukunft hoffentlich weiterhin. Für 170 Gulden wurde die Brücke samt Brückenheiligem damals wieder hergestellt.
1964 wechselte die Statue bei der Straßensanierung die Straßenseite, 1974 wurde sie durch die Gemeinde und 2001 durch den Vereinsring aufwändig restauriert. Doch Wind und Wetter setzten ihm so zu, dass selbst die Kinder bei den Ferienspielen sagten, dass der Brückenheilige von trauriger Gestalt ist. 2022 hat der Heimat- und Gesichtsverein dann beschlossen, die Sandsteinfigur fachmännisch restaurieren zu lassen. Die Statue steht unter Denkmalschutz und unser örtlicher Steinbildhauermeister Alexander Schwarz hat ihn in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde wieder zu einem Schmuckstück in der Ortsmitte verwandelt.
Anschließend lobte unsere Bürgermeisterin Lisa Steger sowohl das Engagement des Vereins, als auch die hervorragende Arbeit von Alexander Schwarz.
Pfarrer Bernd Winter segnete die Figur und wünschte, dass der Schutzheilige sich der Bedürfnisse und Bitten der Menschen annehmen möge. Ein kurzes Gebet schloss sich der Segnung an.
Alexander Schwarz erläuterte kurz den Umfang der aufwändigen Renovierung, die sich erheblich schwieriger gestaltete, als zunächst angenommen. Nach Entfernen der verschiedenen alten und neueren Farbschichten zeigten sich in verschiedenen Bereichen starke Bindemittelverluste. Die losen Stellen wurden beseitigt, diese Bereiche gefestigt, neu aufgebaut und die Risse verschlossen. Die Lasur wurde in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde mit atmungsaktiven Silikatfarben auf Basis historischer Vorlagen durchgeführt.
Zum Abschluss dankte Wolfgang Heim den Besuchern, die trotz des widrigen Wetters aufmerksam ausgehalten hatten und alle gemeinsam stießen auf die sehr gelungene Restaurierung an.