Es gibt noch viel zu tun. Zwar werden in den nächsten Wochen die Grabungen beendet sein, aber die Aufarbeitung und Dokumentation der Fundstücke nehmen noch viel Zeit in Anspruch.. Mit dem Ende der Grabung stellte der Heimat und Geschichtsverein, der Ideengeber der Aktion, am Sonntag, 29.09.2024 in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Archäologischen Spessartprojektes die Grabung am „Lufthof“ noch einmal der Öffentlichkeit vor. Ein Shuttleservice der Freiwilligen Feuerwehr Dorfprozelten brachte hunderte Interessierte zur Ausgrabungsstätte
Dort wurden sie von den hauptamtlichen Archäologen Dr. Harald Rosmanitz, Christine Reichert, sowie einigen ehrenamtlichen Helfern des ASP und des Heimat- und Geschichtsvereins empfangen.
Eine interessante Ausstellung über die Funde seit Grabungsbeginn am 17.06.2024 wurde gezeigt und zahlreiche Fotos über die Arbeit der haupt- und ehrenamtlich Grabenden sowie der Schüler bei den Schulprojekten.
Die kleinen Besucher durften auf Schatzsuche gehen und wurden dabei bestens betreut.
Eigens für diesen Tag war eine Strecke hergerichtet worden, die entlang der Schnitte, wie die Grabungszeilen genannt werden, führte. Bei mindestens 15 Führungen mit je 25-40 Personen wurden die Grabungsergebnisse vor Ort. erklärt. Mit einer derart großen Fläche von ca. 10000 qm, die von einer ca. 3m hohen Außenmauer umgeben war, hatte man vorher nicht gerechnet. Die massiven Mauerreste weisen auf eine Besiedlung bereits um 1300 hin. Festgestellt wurde, dass die hochwertigen Fachwerkbauten mehrmals abgebrannt sein müssen. Die spätere Besiedlung des Lufthofes war ja bereits aus diversen Einträgen in gemeindlichen oder kirchlichen Büchern über die jeweiligen Pächter bekannt. Es wurden aber auch hierzu Mauerreste ihrer damaligen Häuser und Unmengen von Scherben gefunden, die diese Siedlungszeit belegen.
Das Eingangsportal des vermutlichen Dreiseitenhofes wurde freigelegt und wahrscheinlich gab es auch eine Kapelle vor Ort, da eine Bodenkachel mit Stempel gefunden wurde, wie sie damals nur in sakralen Räumen verwendet wurden. Durch einen Airbornlaserscan waren die vermutlichen Umrisse der Mauer und der Häuser, des Teiches und des Brunnens digital erfasst worden, was dann die letzten Monate durch die Grabungen erwiesen wurde, so dass die Besucher jetzt einen Einblick erhalten konnten, wie der Lufthof einmal ausgesehen haben könnte.
Der Heimat- und Gesichtsverein, der während der gesamten Grabungsdauer täglich bis zu 15 Haupt- und Ehrenamtliche verpflegte, bot bei der Abschlussveranstaltung Kaffee, Blechkuchen und Getränke vor Ort an, um einen Teil der Aktion zu finanzieren.
Der Grabungschef, Herr Dr. Harald Rosmanitz, schlägt vor, wenn die Auswertungen der Grabung weiter gediehen sind und weitere Erkenntnisse zusammengeführt sind, einen Vortrag hierzu anzubieten und die gefundenen Gegenstände in einer separaten Ausstellung im nächsten Jahr noch einmal zu präsentieren..