Grenzwanderung 2019

 

20 Heimat- und Naturfreunde folgten der Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins und starteten am Samstag, 02.11. den 1. Teil einer Grenzwanderungsserie. Zusammen mit dem Feldgeschworenenobmann Stefan Kuhn erkundeten wir den westlichen Grenzverlauf Richtung Collenberg  ab Stein Nr. 167.

Wir begannen in der Waldabteilung „Seedelle“  und streiften die Abteilungen „Lochtel“, „Bachspring“ „Bildeiche“ „Innere und Äußere Rös“ „Lufthof“ etc.  bis hin zum Grenzstein Nr 124. Die Abteilung Seedelle ist ca. 400 mtr. vom sogenannten „Dreimärker“ entfernt, dem Grenzstein, der die Ortschaften Wildensee, Dorfprozelten und Collenberg markiert.

Gruppenaufnahme Wanderer


Kaum einer der größtenteils bereits 1777 gesetzten Grenzsteine blieb unentdeckt und sofern er  witterungsbedingt unleserlich geworden war, fanden sich immer fleißige Hände, um die von  den Feldgeschworenen mitgebrachte Stahlbürste anzuwenden. Umfangreich informierte Stefan Kuhn über den Grenzverlauf und erläuterte, dass ein außermärkisches gemeindefreies Gebiet zwischen Dorfprozelten und Collenberg im Jahre 2009 aufgeteilt wurde und Dorfprozelten dabei die Waldabteilungen “Lufthof“,  „Heidenberg“ und „Heidenstutz“ zugesprochen wurden. Entlang des sogenannten „Ameisenweges“ nähe Kollenburg markieren Grenzsteine mit römischen Ziffern XXIV bis zur I den Weg. Natürlich machten wir auch einen Abstecher zu Bayerns höchstem Baum, einer Douglasie 108 Jahre alten Douglasie mit einer Höhe von 68,33m.


Der  Vorsitzende Wolfgang Heim erläuterte während der Tour die Bedeutung des Lufthofes als damaliger Versorgungshof der Kollenburg, von dem nach dem Sturm „Wiebke“ wieder Mauerreste aufgetaucht sind und aus dessen Fundamentsteinen 1924 auch die Kriegergedächtniskapelle errichtet wurde. Daraus wurde 1999  vom Heimat- und Gesichtsverein das hölzerne Kruzifix aus dem Jahr 1615, das von Witterungseinflüssen und Siebenschläfern stark beschädigt worden war und jetzt nach seiner Restaurierung denkmalgeschützt ist, ausgetauscht und durch ein Sandsteinkreuz ersetzt.

 

Reinigen Grenzstein


Am Forsthaus angekommen, wurden die Teilnehmer mit  heißen und kalten Getränken und Kuchen überrascht und ihnen ein Kurzabriss der Geschichte der Kollenburg, die ca. 1200 – 1250 erbaut wurde, nähergebracht. Für nähere Einzelheiten zur Burg wurde auf die Führungen des Vereines Burgfreunde Kollenburg e.V., der die Burg wieder zugänglich gemacht hat und pflegt, sowie zum Lufthof und zur Kriegergedächtniskapelle auf unsere Heimatbücher, in denen deren Geschichte aufgearbeitet wurde, verwiesen.

 

Grenzstein


Ein ungeplanter weiterer Schwerpunkt während der Wanderung war die Erklärung einer Vielzahl von Pilzarten durch Stefan Kuhn, der sich als Pilzexperte erwies.
Bei einem gemeinsamen  Abschluss in unserem Vereinslokal zur Fröhlichkeit war man sich einig, in den nächsten Jahren auch die Grenzverläufe Richtung Wildensee und Stadtprozelten zu erkunden.

 

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